Die Meppener Kuhweide
Die Meppener Kuhweide stellt eine der ältesten Hudelandschaften Norddeutschlands dar. Das rund 65 Hektar große Naturschutzgebiet ist eine kulturhistorisch bedeutsame Flussdünenlandschaft, die Jahrhunderte lang als so genannte „Allmendeweide“ genutzt wurde. „Allmende“ bezeichnete bereits im Hochmittelalter die „Gemeindeweide“, auf die die Bauern der Stadt gemeinsam ihr Vieh trieben. Eine erste Erwähnung des Meppener Weidegebietes gab es im Jahr 1250.
Auf diesen Allmendeweiden standen – anders als heute – nur vereinzelt fruchttragende Eichen oder Eschen. Sie wurden mehr oder weniger regelmäßig, meistens im Frühsommer nach dem Blattaustrieb, geschneitelt, also in zwei bis drei Metern Höhe gekürzt. Das Laub samt Ästen wurde getrocknet und später als Winterfutter verwendet. Aufgrund dieser Einkürzung trugen die Bäume in den folgenden Jahren häufig sehr viele Früchte, die zur Schweinemast verwendet wurden.
Die alten Bewirtschaftungsformen gerieten in der Kuhweide allerdings schon vor vielen Jahrzehnten in Vergessenheit, so dass sie in Teilbereichen inzwischen stark verwaldet. 2014 hat der Landkreis Emsland deshalb im Rahmen eines Hot-Spot-Projektes“ zur Förderung der biologischen Vielfalt auf einer einen Hektar großen Teilfläche wieder mit dem Schneiteln einzelner Bäume begonnen. 2015 und 2016 waren erwartungsgemäß einige der geschneitelten Bäume abgestorben. Die übrigen treiben wieder aus. Auf der Kuhweide wachsen noch sehr viele Wacholder.
Seit drei Jahren beweiden Bentheimer Landschafe ein Teilstück der Kuhweide.